SCHENKUNG
Im Zuge der Ausstellung "Mothers
of Invention - Where is Performance coming from?" (MUMOK Factory,
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 6. 12. 2003 bis 1. 2. 2004) führt
die Künstlerinnengruppe
>a room of one's own< die Schenkung ihres Frühwerks durch.
Mit diesem Vorgehen spiegelt >a room of one's own< die Lückenhaftigkeit
patriarchaler Kunstgeschichtsschreibung, die in institutioneller Repräsentation
und einem traditionellen Werkbegriff verankert ist und sich in einer auffällig
zögerlichen Aufnahme von Frauen in den allgemeinen Kunstkanon äussert.
Das Spiel um Besitz und Transfer von Ideen und Produkten wird hierbei zur
feministischen Strategie, Aspekte kapitalistischer Logik zu unterwandern und
mit eigendefinierter Bedeutung aufzuladen.
Die Schenkung des Frühwerks von >a room of one's own< erfolgt an
internationale Insitutionen, die beispielhaft für das zeitgenössische
Ausstellungs- und Sammlungswesen ausgewählt werden und Tendenzen hinsichtlich
der Präsenz von Künstlerinnen und der Sichtbarkeit von feministischem
Kunstschaffen reflektieren mögen.
Der Thematisierung perfomativer Räume durch die Ausstellung "Mothers
of Invention" entsprechend, knüpft >a room of one's own< mit
dieser Schenkung an eine Reihe früherer Aktionen an, deren Anliegen es
war, feministische Inhalte in den öffentlichen Raum zu tragen oder in
Form von institutioneller Kritik zu vermitteln.
Das Frühwerk von >a room of one's own< beinhaltet sämtliche
Arbeiten und Aktionen zwischen dem Zeitpunkt der Gruppengründung und
dem heutigen Datum (siehe Dokumentation auf www.aroomofonesown.at).
Die Schenkung wurde zunächst an 10 führende internationale Museen
durchgeführt:
Museum of Modern Art New York
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Moderna Museet, Stockholm
Centre Pompidou, Paris
Migros Museum, Zürich
Museum Ludwig, Köln
Stedelijk Museum Amsterdam
Museo d'Art Contemporani de Barcelona
Tate Modern, London
J.Paul Getty Museum, Los Angeles
Entsprechend der Häufigkeit des - egal ob bewussten oder unbewussten
- Ausklammerns weiblicher Positionen aus Kunstvermittlungsinstitutionen, unterliegt
der Schenkungsakt jedoch keiner limitierten Auflage.
GIFT TILL THEY SHIFT!